Wind und Wetter ausgesetzt zu sein stärkt das Immunsystem. Trotzdem haben natürlich auch Waldkinder mal einen Schnupfen. Die gegenseitige Ansteckungsgefahr innerhalb der Gruppe ist allerdings deutlich geringer und Rotznasen sind im Wald allemal leichter zu ertragen als in trockener Raumluft. Die richtige Kleidung ist allerdings wichtig.
Lange Hosen und Hemdchen (auch im Sommer), Socken über die Hose, Einreiben mit geeigneten Mitteln. Kommt das Kind nach Hause sollte eine routinemäßige Kontrolle erfolgen. Auf heller Kleidung lassen sich Zecken leichter entdecken. Kleider ausschütteln. Nicht alle Menschen werden gleich häufig von Zecken befallen. Sollte Ihr Kind zu denen mit "süßem Blut" gehören, erfordert das dann eine aufwändigere Kontrolle.
Der überwiegende Teil der Kindergartenunfälle besteht aus Stürzen, bei denen sich die Kinder an Möbeln verletzen, einander umrempeln und sich in Türen und Schubladen einklemmen.
Waldkinder entwickeln nach wenigen Wochen eine außerordentliche Bewegungssicherheit und Reaktionsfähigkeit sowie ein ausgeprägtes Gefahrenbewusstsein, so dass Unfälle insgesamt eher selten sind.
So auch bei uns – eine kleine Schnittverletzung war bis heute das Schlimmste, was vorgekommen ist.
Auch Hunde und Katzen daheim können Überträger des Fuchsbandwurms sein sofern sie gelegentlich Mäuse fressen und nicht regelmäßig entwurmt werden.
Im Waldkindergarten gelten trotzdem besonders strenge Hygieneregeln : Nichts darf im Wald in den Mund genommen werden. Gegessen wird nur zur genau bestimmten Zeit. Zuvor werden allen Kindern unter Aufsicht die Hände gewaschen. Beeren – und natürlich auch Pilze – aller Art zu essen ist allein schon wegen der Vergiftungsgefahr streng verboten. Es versteht sich von selbst, dass Tierkot oder Kadaverfunde (z.B. tote Maus) in weitem Bogen umgangen wird.
Regen verleitet zu herrlichen Regenspielen und zum Unterschlupf unter Fichtendächer. Oft haben die Kinder festgelegte Regenplätze, an denen dann ein Rinnsal umzuleiten ist. Erst wenn es wirklich und andauernd regnet, wird die Schutzhütte aufgesucht, in dem gespielt, gesungen, gemalt, erzählt wird – bei gemütlichem Feuerchen im Bullerofen.
Bei Sturm, wenn es im Wald zu gefährlich wird oder bei extremer Kälte wird entweder ein Notraum im Dorf aufgesucht oder ein Ausweichprogramm gestartet (Bücherei, Schwimmbad, Besuch beim Bäcker, Museum ...) Die Eltern werden in diesem Fall über eine Telefonkette rechtzeitig über ggf. veränderte Treffpunkte informiert.